Wasserhärte
Wasserhärte in Biberach kompakt erklärt
Von hartem oder weichem Wasser hat wohl jeder schon einmal gehört. Aber worin unterscheidet es sich? Welche Wasserhärten gibt es und welches Wasser schmeckt am besten?
Auf die Wasserhärte kommt es an
Bevor das Wasser aus Ihrem Hahn fließt, legt es einen langen Weg durch verschiedene Gesteins- und Erdschichten zurück. Auf diesem Weg löst es eine Vielzahl an Mineralstoffen aus dem Boden, bevor es von den Wasserversorgern aufbereitet und an die Haushalte geliefert wird. Je nachdem, ob es sich um Oberflächen-, Grund- oder Quellwasser handelt, löst es mehr oder weniger Mineralstoffe. Ist die Konzentration von Calcium und Magnesium hoch, weil das Grundwasser zum Beispiel mit Kalkstein in Kontakt kam, spricht man von hartem Wasser. Oberflächenwasser aus Seen oder Talsperren ist hingegen eher weich.
Die Gesamthärte von Wasser wird als Summe der Konzentrationen von Calcium und Magnesium (Calciumcarbonat) in Millimol je Liter angegeben. Im Trinkwasserversorgungsgebiet der e.wa riss liegt die Wasserhärte in einem Bereich zwischen 19 und 20 °dH (Grad deutscher Härte) und damit über dem deutschen Durchschnittswert von 16 °dH. Mittels Teststreifen lässt sich Zuhause die Wasserhärte testen. Allerdings hat jeder Versorger, so auch die e.wa riss, die Verpflichtung, seine Trinkwasser-Analysewerte – also auch den Wasser-Härtegrad – zu veröffentlichen, so dass sie für jeden einsehbar sind.
Härtebereich | Calciumcarbonat | Grad deutscher Härte |
---|---|---|
weich | weniger als 1,5 mmol/l | weniger als 8,4°dH |
mittel | 1,5 bis 2,5 mmol/l | 8,4 bis 14°dH |
hart | mehr als 2,5 mmol/l | mehr als 14°dH |
Welche Auswirkungen hat der Härtegrad von Wasser?
Immer mehr Menschen in Deutschland setzen auf Trinkwasser aus der Leitung als nachhaltige Alternative zum Mineralwasser aus der Flasche. Neben Kistenschleppen und Transportwegen spart man bei Trinkwasserpreisen von 0,2 Cent pro Liter auch bares Geld. Da Leitungswasser zu den am besten kontrollierten Lebensmitteln in Deutschland zählt, kann es auch bedenkenlos getrunken werden. Ob Ihnen weiches oder hartes Wasser besser schmeckt, ist reine Geschmackssache – eine empfohlene Wasserhärte für Trinkwasser gibt es nicht.
Hartes Wasser als Trinkwasser
Viele Menschen greifen in Regionen mit hartem Wasser aus Unsicherheit weiter zur Flasche. Diese Sorge ist unberechtigt, denn Calcium und Magnesium sind Mineralstoffe, die der Körper für den Knochen- und Zahnaufbau sowie die Muskel- und Knochengesundheit benötigt. Das Wasser, das von unseren Hochbehältern über das Netz bis hin zu den Hausanschlüssen transportiert wird, hat beste Trinkwasserqualität.
Optimale Einstellung der Haushaltsgeräte
Die Kenntnis der Gesamthärte des Wassers ist wichtig für die richtige Dosierung von Wasch- und Reinigungsmittel. Je härter das Wasser, desto mehr Waschmittel ist nötig, um dieselbe Reinigungswirkung zu erzielen. Beachten Sie die Dosieranleitung des Herstellers, um eine Überdosierung zu vermeiden. Das spart Kosten und schützt die Umwelt. Auch Ihr Geschirrspüler muss auf die richtige Wasserhärte eingestellt werden und benötigt eventuell zusätzlich Salz. Je stärker Wasser erhitzt wird, desto mehr Kalk gibt es frei: Geräte wie Wasserkocher sollten das Wasser daher möglichst nur bis zu 60 Grad erhitzen.
Kalkablagerungen entfernen
Auch wenn hartes Wasser für den menschlichen Körper nicht schädlich ist, kann es bei einigen Haushaltsgeräten zu störenden Kalkrückständen führen. Die Trinkwasserleitungen selbst sind nicht anfällig für Kalkablagerungen. Kalk im Leitungswasser wird erst durch weiße Ränder oder Verkrustungen sichtbar, sobald das Wasser warm wird oder mit Sauerstoff in Kontakt tritt. Eine regelmäßige Entkalkung ist hier unabdingbar. Je öfter sie erfolgt, desto weniger aggressive Lösungen sind dafür notwendig. Bei leichten Kalkrückständen genügen oft schon Zitronensäure oder Essig als Reinigungsmittel.
Wasserenthärtungsanlage
Aus gesundheitlichen Gründen ist das Enthärten des Wassers nicht notwendig. Das Trinkwasser in Deutschland ist von so guter Qualität, dass es im Haushalt nicht zusätzlich durch beispielsweise Wasserfilter aufbereitet werden muss. Eine Filteranlage kann bei falscher Anwendung sogar die Wasserqualität verschlechtern. Wer sich jedoch häufigeres Putzen und einen größeren Waschmittelverbrauch sparen möchte, liebäugelt oft mit einer Wasserenthärtungsanlage.
Sogenannte Ionentauscher für den Privatgebrauch entziehen hartem Wasser Calcium- und Magnesium-Ionen und tauschen sie gegen Natrium aus. Dies führt zu einer Veränderung der Trinkwasserqualität, denn durch den Austausch steigt der Natriumwert an. Das aufbereitete Wasser eignet sich dadurch oft nicht mehr für die Zubereitung von Säuglingsnahrung oder eine natriumarme Ernährung. Auch der Geschmack wird verändert, denn je höher der lokale Härtegrad des Wassers ist, je mehr Kalk im Leitungswasser ist, desto salziger wird das entkalkte Trinkwasser. Auch das Abwasser wird so mit Salz angereichert, wodurch die Umwelt negativ belastet wird. Zusätzlich steigt der Wasserverbrauch an, da die Anlagen zur Regeneration des Ionentauscherharzes viel Wasser zum Spülen benötigen.
Hohe Kosten, wenig Ergebnis
Ein weiterer Nachteil der Wasserenthärtungsanlage ist das Risiko der Verkeimung des Leitungswassers bei längerer Inaktivität oder unregelmäßiger Wartung. Zudem führt der Ionenaustausch zu einer grundlegenden Änderung des korrosionschemischen Verhaltens des Wassers, wodurch es metallaggressiv wirken kann und Leitungen angreift. Auch die hohen Anschaffungs- und Wartungskosten sollte man nicht vergessen.
Und auch die beste Wasserenthärtungsanlage kann störende Ablagerungen nicht komplett vermeiden. Denn diese bestehen nicht nur aus Kalk, sondern aus einer Mischung von Seifenresten, Körperfetten und anderen Mineralien, die gar nicht herausgefiltert werden.
Genießen Sie unser Biberacher Trinkwasser am besten kühl und ungefiltert direkt aus dem Hahn. Regelmäßige Trinkwasseranalysen finden Sie hier.